Kopf will Bildungskarenz reformieren: Kritik am AMS
Wien (APA) - Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) plant eine Reform der Bildungskarenz. Ziel ist es, die Förderung für Arbeitnehmer:innen, die sich während der Karenzzeit weiterbilden wollen, attraktiver zu gestalten. Derzeit wird die Bildungskarenz vom Arbeitsmarktservice (AMS) verwaltet, Kocher kritisiert dabei die Bürokratie und die "unflexible" Handhabung.
Kritik an der AMS-Verwaltung
Kocher sieht im derzeitigen System zu viele bürokratische Hürden für Arbeitnehmer:innen, die sich während der Karenzzeit weiterbilden wollen. Er bemängelt auch die "unflexible" Handhabung der Bildungskarenz durch das AMS. "Die Leute müssen sich im Dschungel der Formulare zurechtfinden, es gibt zu viele Vorgaben und es dauert zu lange, bis die Förderung genehmigt wird", kritisierte Kocher in einem Interview mit der "Presse".
Reform soll Förderung attraktiver gestalten
Der Arbeitsminister möchte die Bildungskarenz durch eine Reform "attraktiver" machen und die Hürden für Arbeitnehmer:innen senken. Geplant sind unter anderem eine Vereinfachung des Förderungsantrags, die Möglichkeit zur Förderung von Online-Kursen und eine schnellere Bearbeitung der Anträge.
AMS sieht Reform kritisch
Das AMS sieht die geplante Reform kritisch. "Wir sind grundsätzlich für eine Weiterentwicklung des Systems offen, aber es ist wichtig, dass die Reform auch wirklich zielführend ist", sagte ein AMS-Sprecher. Er bezweifelt, ob die geplante Vereinfachung des Antragsverfahrens tatsächlich zu einer schnelleren Bearbeitung führen wird.
Kritik von Gewerkschaften
Auch die Gewerkschaften sehen die geplante Reform kritisch. "Es ist wichtig, dass die Bildungskarenz für Arbeitnehmer:innen weiterhin attraktiv bleibt", sagte ein Gewerkschaftsfunktionär. Er befürchtet, dass die geplante Reform zu einer Abwertung der Bildungskarenz führen könnte.
Kocher setzt auf Dialog mit allen Beteiligten
Kocher betont, dass er im Vorfeld der Reform alle relevanten Akteure, wie Gewerkschaften und Sozialpartner, einbeziehen möchte. "Es ist wichtig, dass wir gemeinsam Lösungen finden, die den Bedürfnissen der Arbeitnehmer:innen gerecht werden", sagte Kocher.
Fazit
Die geplante Reform der Bildungskarenz ist ein komplexes Thema, das zahlreiche Interessen betrifft. Es ist wichtig, dass die Reform so gestaltet wird, dass sie den Bedürfnissen der Arbeitnehmer:innen gerecht wird und gleichzeitig die Effizienz des Systems erhöht. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Kocher die Reform erfolgreich umsetzen kann.