Infineon: Stellenabbau und Verlagerung wegen schwacher Nachfrage
Infineon Technologies, der weltweit drittgrößte Chiphersteller, plant Stellenabbau und Verlagerung von Produktionskapazitäten aufgrund der schwachen Nachfrage in der Halbleiterindustrie.
Der Konzern mit Sitz in München sieht sich wie viele andere Unternehmen der Branche mit einem Nachfragerückgang konfrontiert. Insbesondere die Autoindustrie, ein wichtiger Abnehmer von Infineon-Chips, kämpft mit Lieferkettenproblemen und sinkenden Verkaufszahlen.
In einem Schreiben an die Belegschaft bestätigte Infineon-Chef Jochen Hanebeck, dass es zu Stellenstreichungen und Verlagerungen kommen werde. Die konkreten Maßnahmen sollen in den nächsten Wochen festgelegt werden, wobei der Fokus auf den Bereichen Produktion und Verwaltung liegt.
Hanebeck betonte, dass die Entscheidungen getroffen wurden, um Infineon langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Der Konzern will seine Produktion effizienter gestalten und die Kosten senken. Die Verlagerung von Produktionskapazitäten in Länder mit niedrigeren Lohnkosten soll dabei eine Rolle spielen.
Die Nachrichten über den Stellenabbau und die Verlagerung stoßen bei Arbeitnehmervertretern auf Kritik. Sie befürchten, dass die Maßnahmen zu einem Verlust von Know-how und Arbeitsplätzen in Deutschland führen könnten.
Experten erwarten, dass die Halbleiterindustrie in den kommenden Monaten weiterhin mit Herausforderungen zu kämpfen haben wird. Die hohe Inflation, die Unsicherheit in der Weltwirtschaft und die anhaltende Knappheit bei wichtigen Komponenten erschweren die Planung und die Produktion.
Infineon ist nicht das einzige Unternehmen, das auf die schwache Nachfrage reagiert. Auch andere Chip-Hersteller wie Intel und Samsung haben bereits angekündigt, ihre Investitionen zu reduzieren und Stellen zu streichen.
Die Entwicklung bei Infineon wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen die Halbleiterindustrie gegenübersteht. Die Branche ist stark vom globalen Wirtschaftsklima abhängig und muss sich auf volatile Marktbedingungen einstellen. Die Entscheidungen, die Infineon nun trifft, werden weitreichende Folgen haben und die Zukunft des Konzerns und der gesamten Branche prägen.
