AMS-Chef Kopf: Bildungskarenz soll eingeschränkt werden - Kritik von Gewerkschaften
Wien, 15. Oktober 2023 - In einem Interview mit der "Wiener Zeitung" hat der Chef der Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf, gefordert, die Bildungskarenz zu beschränken. Kopf argumentiert, dass das derzeitige System zu Missbrauch anfällig sei und Unternehmen zu wenige Fachkräfte zur Verfügung stünden.
Kopf: "Bildungskarenz wird oft für Karriere-Sprünge genutzt"
Kopf kritisiert, dass die Bildungskarenz von vielen Arbeitnehmer*innen für einen "Karriere-Sprung" genutzt werde, anstatt für eine wirkliche Weiterbildung. Es fehle oft der Nachweis, dass die Bildungskarenz tatsächlich zur Verbesserung der Qualifikation im Unternehmen eingesetzt werde.
"Unternehmen haben ein großes Problem, Fachkräfte zu finden. Die Bildungskarenz ist aber ein Privileg, das nicht immer im Sinne des Unternehmens genutzt wird", so Kopf.
Gewerkschaften: "Angriff auf Arbeitnehmerrechte"
Die Gewerkschaften verurteilen die Aussagen von Kopf scharf. Sie sehen in der vorgeschlagenen Einschränkung einen Angriff auf die Arbeitnehmerrechte und kritisieren die fehlende Unterstützung für die berufliche Weiterbildung.
"Die Bildungskarenz ist ein wichtiges Instrument für die Arbeitnehmerinnen, um ihre Karriere weiterzuentwickeln und sich neue Kompetenzen anzueignen. Die Aussagen von Kopf sind ein Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmerinnen", so die Gewerkschaft GPA.
Zukunft der Bildungskarenz unklar
Es ist unklar, ob Kopf mit seinen Forderungen eine Mehrheit in der Regierung findet. Derzeit gibt es keine konkreten Pläne für eine Einschränkung der Bildungskarenz. Die Gewerkschaften haben jedoch angekündigt, sich vehement gegen eine solche Einschränkung einzusetzen.
Weitere Entwicklungen:
- Die Diskussion um die Bildungskarenz wird in den kommenden Wochen und Monaten voraussichtlich weiter geführt werden.
- Die Gewerkschaften werden ihre Kritik an den Aussagen von Kopf fortsetzen und fordern eine stärkere Unterstützung für die berufliche Weiterbildung.
- Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung die Bildungskarenz tatsächlich einschränken wird.
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